#Diebstahl #Fahrrad #Fahrradgarage
Rund 300.000 Fahrräder werden jedes Jahr in Deutschland gestohlen. Abgesehen von dem ärgerlichen Verlust für die Besitzer entsteht der deutschen Versicherungswirtschaft dadurch ein Schaden von hunderten Millionen Euro. Obgleich ein Fahrraddiebstahl keineswegs ein Kavaliersdelikt ist – immerhin drohen dem Täter laut Strafgesetzbuch im schlimmsten Fall bis zu fünf Jahren Gefängnis – hält die kriminelle Selbstbedienung weiterhin an.
Wie kann man sein Fahrrad gut schützen, wie wertet vor allem eine Fahrradgarage die eigene Immobilie auf? Wir geben Tipps.
Welche Arten von Fahrradschlössern gibt es?*
Bügelschlösser:
Sie sind immer noch erste Wahl auf dem Markt. Die Bauart mit einem gehärtetem Stahlbügel und einem Schlosselement erlaubt eine Konstruktion ohne Schwachstellen. Im Verhältnis zur gebotenen Sicherheit sind sie mit mindestens 900 Gramm zudem noch rucksacktauglich. Durch die starre Konstruktion und feste Bügelweite sind die Anschlussmöglichkeiten jedoch auf Masten von Verkehrsschildern und massive Radständer begrenzt. Laternenpfähle oder Bäume sind oft nicht geeignet.
Faltschlösser:
Sie bestehen aus Flachstäben und ähneln in ihrer Beweglichkeit einem Zollstock. Faltschlösser bieten ähnliche Anschlussmöglichkeiten wie Ketten. Vorteil: Sie lassen sich, wie es der Name schon andeutet, kompakt zusammenfalten. Je nach Länge und Sicherheitsstufe können sie aber auch schon über zwei Kilogramm wiegen.
Kettenschlösser:
Aufgrund ihrer Flexibilität sehr beliebt, bieten aber nur bei hohem Materialaufwand und folglich sehr hohem Gewicht (um 5 Kilo) die nötige Sicherheit, kommen daher für die mobile Anwendung weniger infrage.
Kabelschlösser:
Recht einfache Schließvorrichtungen. Sie bieten da ausreichende Sicherheit, wo die Sicherheitslage in der Regel ohnehin schon hoch ist: im Dorf vor dem Bäcker oder vor der Polizei.
Welche Schlösser im Einzelnen besonders sicher sind hat Stiftung Warentest in einem aktuellen Test ermittelt.
Tipp:
Versichert man sein Fahrrad, ist es ratsam das Rad zu fotografieren, die Rahmennummer zu notierten und – je nach Versicherungsvertrag – auch mit dem Kaufbeleg für das Schloss die im Vertrag geforderte Sicherheitsstufe dokumentieren.
Was darf ein gutes Fahrradschloss kosten?
Wie sicher ein Fahrradschloss ist, verrät die Sicherheitsstufe. Sie fängt bei eins an und endet beim Hochsicherheitsstatus von 15. Die Preise variieren zwischen 50 und gut 100 Euro pro Schloss. Beim Kauf stets darauf achten, wie der Gebrauchsalltag aussieht. Fährt man mit dem Rad zur Arbeit, parkt das Rad in einer festen Fahrradgarage oder einem abgeschlossenen Raum? Ist es zuhause innerhalb des Hauses gesichert, dann reicht eine geringere Sicherheitsstufe. Stellt man es draußen an Sammelständern, an kritischen Zonen, wie Hauptbahnhof oder dunkler Umgebung ab, sollte man ein Schloss mit höchsten Sicherheitsgrad wählen.
Wichtig:
Ein Langfinger brauchen ungefähr drei Minuten für einen Fahrraddiebstahl. Je besser die Qualität des Schlosses ist, desto wahrscheinlicher greifen die Diebe nach einem nicht so gut gesicherten Gefährt. Wer zwei unterschiedliche Schlösser nutzt, macht es den Dieben besonders schwer.
Was ist eine Fahrradgarage?
Garagen für Fahrräder erhöhen nicht nur den Diebstahlsschutz signifikant. Sie können sich auch wertsteigernd auf die eigene Immobile auswirken. Im Zuge der abgasfreien Mobilisierungspolitik und angesichts des fahrradfreundlichen Umbau unserer Städte werden Zweiräder immer beliebten. Gerade Familien setzten auf die ökologisch einwandfreien Gefährte und kutschieren Ihre Kinder mit Lastenrädern zu Sport oder Schule und erledigen sämtliche Einkäufe mit den geräumigen Modell. Allerdings sind die modernen und komfortablen Räder teuer und summieren sich schnell zu mehreren tausend Euro Kaufpreis. Eine Sicherung auch am Haus ist daher dringend geboten.
Fahrradgaragen können einfache wettergeschützte Unterstände mit in der Erde verankerten Stützsystemen sein. Sie können als abschließbare Box für Einzelräder erworben werden, blickgeschützt mit einem Zeltdach ausgestattet oder als ein regelrecht abschließbares Fahrradhäuschen montiert werden. Wichtig ist in allen Fällen nur die Wetterfestigkeit, die Blickdichte und gute Anschlussmöglichkeiten.
Tipp:
Nahezu jede Fahrradgarage kann man auch mit einer Ladestation für E-Bikes erwerben.
Was kostet eine Fahrradgarage?
Das Angebot an Witterungs- und Diebstahlschutz für Fahrräder und Stellplätze ist sehr vielfältig und damit sind es auch die Preisspannen. Einfache Abdeckplanen als kostengünstigste Variante kosten zwischen 10 bis 50 Euro, etwas komfortablere Zeltgaragen rund 150 bis 300 Euro.
Bei Fahrradboxen muss man je nach Größe schon mit bis zu 500 Euro Anschaffungskosten rechnen. Massive Fahrradgaragen, die einen guten Schutz vor Diebstahl und Witterung bieten, kosten schon zwischen 500 und rund 2500 Euro. Wer die Montage oder das Gießen eines Betonfundaments nicht selbst übernimmt, muss natürlich auch die Kosten für Handwerker einplanen. Weitere Infos hier.
Wichtig:
Sieben goldene Regeln zum Diebstahlschutz bei Fahrrädern**
Einen geeigneten Standort wählen
Der erste Schritt zum Schutz des Fahrrads ist die Wahl eines sicheren Ortes. Beim Abstellen auf gut beleuchtete und belebte Orte achten. Am besten eignet sich ein spezieller Fahrradparkplatz oder ein geschützter Bereich.
Qualitätsschlösser verwenden
Ein hochwertiges Fahrradschloss kaufen. Bügel- oder Kettenschlösser aus gehärtetem Stahl gelten als besonders sicher. Das Schloss sollte groß genug sein, um den Rahmen und das Vorderrad zu sichern. Ein zusätzliches Hinterrad- oder Kabelschloss kann auch nützlich sein.
Fahrrad richtig abschließen
Das Schloss durch den Rahmen und das Vorderrad fädeln und an einem festen Gegenstand zu befestigen. Dieben keinen Raum geben, um Schlösser mit Werkzeugen aufzubrechen.
Fahrrad registrieren
Die Möglichkeit der Fahrradregistrierung und die Ausfertigung eines Fahrradpasses mit dem Eintrag von Rahmennummer etc. nutzen. Dies erleichtert im Falle eines Diebstahls die Identifizierung und Rückgabe des Fahrrads. Für die Registrierung wendet man sich an die zuständige Polizeidienststelle. Achtung: Nicht jede Polizeidienststelle bietet den Service an.
Fahrradcodierung
Einige Fahrradhersteller bieten die Möglichkeit an, das Fahrrad zu kodieren. Eine deutliche Markierung am Rahmen macht es für Diebe schwieriger, das Diebesgut zu verkaufen, da es leichter zu identifizieren ist. Weitere Infos beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) oder beim Allgemeinen Deutschen Automobilclub (ADAC).
Tipp:
Eine Fahrradversicherung kann sinnvoll sein. Sie kann den finanziellen Schaden im Falle eines Diebstahls minimieren. Aber stets die Versicherungsbedingungen und die Ersatzpflicht prüfen!
Fahrradteile demontieren
Wenn du das Fahrrad längere Zeit an einem öffentlichen Ort seht, leicht abnehmbare Teile wie Sattel, Vorderrad, Hinterrad und Lichter abnehmen. Dies macht es für Diebe weniger attraktiv.
Melden Sie den Diebstahl
Sollte Ihr Fahrrad gestohlen werden, melden Sie den Diebstahl sofort der Polizei und Ihrer Versicherung. Geben Sie so viele Informationen wie möglich an, einschließlich Seriennummer, Bildern und Beschreibung.
** Quelle: www. falter-bikes.de
* Quelle: www.bike.x.de